Das Transparenz-Prinzip des US-amerikanischen Philosophen John Rawls (1971) beruht auf seinem Verständnis von Gesellschaft und sozialer Gerechtigkeit.
Er geht davon aus, dass Menschen miteinander kooperieren, um für alle Beteiligten Positives zu bewirken. Dazu ist es nötig, dass sich alle darüber verständigen, unter welchen Bedingungen sie zusammenarbeiten: Was empfinden sie individuell als gerecht, und warum?
Dies ist nur möglich, wenn alle Beteiligten ihre Entscheidungen öffentlich begründen.
In diesem Leitfaden wenden wir dieses Konzept ganz praktisch auf Entscheidungen im Marketing an. Der Akt des Begründens alleine reicht oft schon aus, um zu erkennen, dass bestimmte Entscheidungen ungerecht oder nicht zu rechtfertigen sind. Die Bereitschaft, sich in der Öffentlichkeit zu verantworten, führt bereits zum Nachdenken über die Ethik des eigenen Handelns.
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Garthoff, Jon: 173 - Publicity. In: The Cambridge Rawls Lexicon. S. 673 - 678. Cambridge University Press, 2014.