Als Gegenstück zur Effizienz präsentierte Wolfgang Sachs 1993 Suffizienz: eine Haltung, die „durch eine intelligente Rationalisierung der Mittel wie durch eine kluge Beschränkung der Ziele“ naturverträglich wirtschaftet. Es geht also nicht bloß ums Vermeiden von Verschwendung, sondern um ein allgemeines Weniger: weniger Produktion, weniger Verkauf, weniger Konsum – für mehr Natur- und Gemeinwohl.
Verwandte Philosophien und Wirtschaftstheorien:
- Minimalismus
- Donut Economics von Kate Raworth
- Kreislaufwirtschaft
- Postwachstumsökonomie
Link zum OriginalBeispiele für Suffizienz-orientiertes Marketing
- Einzel- statt Mengenrabatte, damit Menschen nicht mehr kaufen, als sie brauchen: zum Beispiel 33 % Rabatt auf jeden Artikel statt 2 für 1
- Produkte und -serien längere Zeit verfügbar halten, damit ein Nachkauf bei Bedarf problemlos möglich ist. Im Marketing darauf hinweisen, um Fear of Missing Out zu vermeiden
- Reparaturen anbieten und ermöglichen
- bei verderblichen Waren Packungsgrößen verringern (und Preise proportional anpassen), um beispielsweise Lebensmittelverschwendung zu vermeiden
- ‘Choice Editing’: umwelt- und gesundheitsschädliche Produkte aus dem Sortiment nehmen oder weniger stark bewerben
- Marketingbotschaften, die Menschen anregen, nicht unüberlegt zu kaufen (wie die berühmte „Don’t buy this jacket“-Anzeige von Patagonia)
- Geschäfts- und Preismodell anpassen, etwa durch Leih- und Sharing-Modelle
- Gebrauchtware im Umlauf halten, zum Beispiel durch ein eigenes Secondhand-Outlet
- Ausverkauf, Sales, Vertriebskommission und alles, was Menschen „künstlich“ zum Kaufen motiviert, vermeiden